…blicken wir wieder bewegt zurück auf ein bewegtes zweites Jahr, das an Neuem und Aufregendem, an interessanten Erfahrungen und sich öffnenden Türen unserem ersten Geschäftsjahr in nichts nachsteht.
Waren wir im Januar noch zu fünft, zählt „P1“ heute dreimal so viele Köpfe: Romana, Miriam, Josephine, Hella und Timo in unserer Wohnungsnotfallhilfe; Paulina, Florian, Bea und Sindy in der Beratung von Straffälligen und im Übergangsmanagement, und fast alle der bisher genannten auch in Sozialer Gruppenarbeit, in Coaching und Trainings für Inhaftierte, mittlerweile in 5 der 7 Berliner JVAen; Stefan, Steffen und Regina im Bereich Coaching, Qualifizierung und Beschäftigung und schließlich Susanne und wir – Julia und Matthias – in Verwaltung und Geschäftsführung.
Gemeinsam haben wir unsere wunderbaren Räume in der „Goldenen Freiheit“ fertiggestellt und an unserem ersten Geburtstag feierlich eröffnet. Das erste schöne Wetter des Jahres, das Glück der ersten Präsenzbegegnungen nach endlosem Pandemie-Lockdown, die prominenten Redner, die vielen vertrauten Gäste und unsere tolle Belegschaft machten den Tag zu etwas wahrlich Besonderem.
In einem wahren Kraftakt haben wir sodann binnen kurzer Zeit die Zertifizierung nach AZAV und Zulassung als Träger von Arbeitsförderungsmaßnahmen erreicht und bereits die ersten Teilnehmenden auf ihrem Weg in Arbeit unterstützt – und dabei anderen gemeinnützigen Einrichtungen geholfen, ihre handwerklichen Erfordernisse zu bedienen. „paletti“ wurde so gut angenommen, dass wir nach Ende der nur halbjährigen Projektlaufzeit beschlossen haben, uns um Fortschreibung und Fortführung zu bemühen.
Was wir nicht zu hoffen gewagt hätten – mitten im laufenden Haushalt hat uns die Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung eine Aufgabe angetragen, die wir bereits in unseren ersten Planungen als unerfüllt und unbedingt anstrebenswert formuliert hatten: Seit August leisten wir Übergangsbegleitung für Inhaftierte des geschlossenen Männervollzugs und hatten in diesem Zusammenhang trotz noch unbesetzter Stellen bereits 128 Erstkontakte, von denen ca. 2/3 ins Projekt aufgenommen wurden. Wir lernen Inhaftierte nun bis zu 12 Monate vor Entlassung kennen, holen sie nach Möglichkeit am Entlassungstag ab und begleiten und unterstützen sie in den ersten 6 Monaten in Freiheit.
Heute sind wir dabei, die letzten Malerarbeiten und Möbelaufbauten vorzunehmen, so dass wir zügig den Betrieb an unserem zweiten Standort aufnehmen können. Wir bleiben dem Berliner Norden treu, und in Kürze sind wir auch in Pankow, am Dorfanger bei der Alten Pfarrkirche zu finden. Und immer wieder gibt es diese tollen Momente mit unseren Klientinnen und Klienten außerhalb unserer Regelangebote – vom Kickern über Kürbisschnitzen bis hin zum Weihnachtsfrühstück – die uns daran erinnern, dass wir mit unseren schlichten Leitgedanken so was von richtig liegen!
Wir wiederholen gerne, was wir bereits letztes Jahr festgestellt haben: Zwischen den Jahren zurückzublicken wäre nichts, wenn man nicht auch auf das nun kommende Jahr 2023, unser drittes Jahr schauen würde. Und auch das tun wir – und zwar wieder voller Vorfreude. Es wird wohl nicht weniger großartig werden als dieses…
Wir hoffen, wir begegnen uns!
Julia von Damaros & Matthias Lauter